Im Rahmen seines Besuchs im Rhein-Neckar-Kreis am 18. Juni 2025 informierte sich der FDP-Landtagsabgeordnete Friedrich Haag, Wahlkreis Stuttgart II, über aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich Denkmalschutz sowie der sinnvollen Nutzung von Gewerbeflächen. Ein zentraler Programmpunkt war die Besichtigung des Werksgeländes der Firma Etex Germany Exteriors GmbH mit besonderem Augenmerk auf die etwa 2,7 Hektar große denkmalgeschützte Etex-Halle im Gebiet des Zweckverbandes „Interkommunales Gewerbe- und Industriegebiet Heidelberg-Leimen“.
Die stellvertretende Verbandsvorsitzende, Bürgermeisterin Claudia Felden, hieß die FDP-Delegation um Friedrich Haag herzlich willkommen und zeigte sich dankbar für die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg. Sie freue sich insbesondere über die Aufnahme des Zweckverbandes in das Städtebauförderprogramm 2023. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung zentraler Maßnahmen im Verband.
Im Austausch mit den Beteiligten betonte Haag die Bedeutung einer modernen, wirtschaftlich tragfähigen Denkmalpolitik.
„Denkmalschutz ist ein berechtigtes Interesse, darf aber zukunftsfähige Stadtentwicklung nicht verzögern oder verhindern. Die ‚Einzelfallmacht‘ der Landesdenkmalbehörde ohne klare Kriterien nimmt Kommunen und Investoren oft Planungssicherheit. Sie müssen frühzeitig eingebunden werden, damit moderne Nutzungskonzepte auch bei denkmalgeschützten Gebäuden vorangebracht werden können. Wir fordern: Kulturdenkmäler erst ab 50 Jahren und die Zustimmung mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit des Gemeinderats vor Ort als Voraussetzungen für die Denkmaleigenschaft.“
Hintergrund:
Die Etex-Halle ist ein herausragendes Beispiel für industrielle Baukultur. Sie wurde nach Plänen des renommierten Architekten Ernst Neufert entworfen, einem Pionier des modernen Industriebaus und engen Mitarbeiter des Bauhaus-Gründers Walter Gropius. Die Halle steht seit 2020 unter Denkmalschutz und gilt als seltenes Zeugnis rationalisierter Industriearchitektur der Nachkriegszeit. Ihre prägnante Konstruktion und flexible Nutzungsmöglichkeit machen sie zu einem Schlüsselobjekt für die Verbindung von Denkmalpflege und zukunftsfähiger Standortentwicklung.