Standort

Historie

Historisches Erbe

Die Ursprünge von Heidelberg Materials entsprangen aus dem Portland-Cement-Werk von 1874 in Heidelberg. Der ursprünglich am Neckar gelegene Standort des Werks in Heidelberg wurde nach dem Brand des Werks 1895 nicht wiederaufgebaut. Stattdessen wurde ein neues Zementwerk aufgrund der Nähe zu den Rohstoffen am heutigen Standort in Leimen errichtet und die Zementproduktion im Dezember 1896 wiederaufgenommen. So trägt heute noch das historische Verwaltungsgebäude auf der Fassade die Aufschrift „Portland Cement -Werk Heidelberg“. Aus diesem Produktionsstandort entwickelte sich der heutige Weltkonzern „Heidelberg Materials“. Aufgrund auslaufender Rohstoffvorräte der nahen gelegenen Steinbrüche wird das Zementwerk auf ein Zementmahlwerk umgestellt. Die Zementklinker, die hier jahrzehntelang als Zwischenprodukt hergestellt wurden, werden zukünftig größtenteils über die Bahn angeliefert und mit Zuschlägen zu Zement vermahlen.

Als zweiter großer Betrieb wurde 1953/54 das Eternit-Werk aufgebaut. Das Werk hatte sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zementwerks Leimen angesiedelt. Architekt des Werks mit seinen prägnanten Hallen war Ernst Neufert. In den 1970er Jahren waren mehr als 4.000 Personen im Eternitwerk beschäftigt. Eternit gehört heute der Etex-Gruppe an. Mit Ausnahme der Farbenfabrik, deren Produktion am Standort auf circa 3,5 ha der Betriebsfläche ausgebaut wird, wurde die Herstellung von Wellpappen, Dachsteinen und Formteilen eingestellt.

Nördlich des Eternit-Werks wurde ab Mitte der 1960er Jahren auf Heidelberger Gemarkung das Gewerbegebiet Rohrbach-Süd erschlossen. Im Zuge dessen wurde auch die Bundesstraße 3 im Westen neu gebaut. Zu den Erschließungsarbeiten gehörte auch die Verlegung des zu Heidelberg Materials führenden Gleises. Mit der Umlegung des Gleises erhielt auch das Etenit-Gelände einen Bahnanschluss mit zwei Nebenanschlüssen, die 2014 stillgelegt wurden. Das Gewerbegebiet Rohrbach-Süd wurde ab 1970 schrittweise mit Unternehmen besiedelt und war bis Mitte der 90er Jahren vollständig in Nutzung gebracht.

Die weitere Entwicklung des Gewerbegebietes auf Leimener Gemarkung wurde mit dem Bebauungsplan „Gewerbegebiet Nord Teil II“ von 1992 eingeleitet. Neben Gewerbeflächen wurde mit dem Bebauungsplan auch der Bau der Straße Stralsunder Ring als Verbindungsstraße zwischen der Rohrbacher Straße und der Schwetzinger Straße abgesichert. Bis Mitte der 90er Jahre erlangten die Bebauungspläne für die westlichen Flächen an der Peter-Schuhmacher-Straße und der Travemünder Straße Rechtskraft. Mit Ausnahme des südöstlichen Teils im Bereich um das Gewann Fautenbühl sind alle Gewerbeflächen von den Rändern aus erschlossen. Aufgrund der mitten im Zweckverband liegenden großen Betriebsflächen von Heidelberg Materials und Etex fehlt es heute an einer inneren Erschließung in der Tiefe, um brach gefallene Flächen für eine zukünftige qualitätsvolle gewerblich-industrielle Nachnutzung zu aktivieren.

Dieses wird in den nächsten Jahren eine wesentliche Aufgabe des Zweckverbands sein, bei der auch das besondere historische Erbe identitätsstiftend in den Städtebau integriert wird.

Mehr Informationen finden Sie auf der Seite der  Neufert-Stiftung und  Landesdenkmalstiftung.